Finanzen
Deutsche leisten weniger Überstunden
Das geht aus einer auf dem Mikrozensus beruhenden Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, über die die "Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ) berichtet. Mehr als die Hälfte der Überstunden bleibt demnach unbezahlt. Die Bundesregierung geht in ihrer Antwort davon aus, dass die tatsächlich geleisteten Stunden noch deutlich höher liegen. Der Grund: Die Beantwortung der Fragen im Mikrozensus sei freiwillig. Daher werde von einer Untererfassung ausgegangen. Und so schätzt unter anderem die Statistik des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) die Zahl der Überstunden für 2016 rund doppelt so hoch: auf 1,7 Milliarden, 941 Millionen von ihnen ohne finanzielle Entschädigung "Überstunden auch in Verbindung mit Arbeitszeitkonten belasten die Beschäftigten, erhöhen die Unfallrisiken und verhindern Neueinstellungen", sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach der "NOZ". Die Reduzierung von Überstunden habe deswegen für die Gewerkschaften und die Betriebsräte hohe Priorität. "Es ist ein Skandal, dass fast eine Milliarde Arbeitsstunden nicht bezahlt werden. Das zeigt, wie die Beschäftigten unter Druck stehen. Wir fordern deswegen, dass die gesamte Arbeitszeit besser erfasst wird, und damit auch Überstunden bezahlt werden." Der Rückgang ist für die Gewerkschaft auch nur die halbe Wahrheit. "Der größere Teil der Überstunden wird inzwischen über Arbeitszeitkonten geregelt", so Buntenbach. Derzeit nehme dort das Volumen zu.
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