Finanzen
Wiesenhof-Chef fürchtet Markt-Verwerfungen durch Schweinegrippe
GDN -
Der Chef des Wiesenhof-Konzerns PHW, Peter Wesjohann, sieht keine Vorteile durch die drohende Afrikanische Schweinegrippe für die deutschen Geflügelhalter. "Tierseuchen helfen keinem. Die können immer zu Verwerfungen führen, die für keinen am Markt positiv sind. Da kann sich keiner einen Vorteil von erhoffen – auch wir nicht", sagte er dem "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe).
Wesjohann kündigte an, sein Konzern werde weiter in das Geschäft mit vegetarischen Fleischalternativen investieren. Bei Wurst sei ein Umsatzanteil von drei bis fünf Prozent für solche Produkte das Ziel. Bei Fleisch erreiche Wiesenhof im laufenden Jahr voraussichtlich die selbst gesetzten Tierschutz-Ambitionen. "Bis Ende 2018 werden wir das Ziel erreichen, dass 60 Prozent unserer deutschen Produktion unter irgendeinem Tierschutzkonzept läuft – von Privathof bis zur deutschen Tierwohl-Initiative. Aber wir können die Konsumenten nicht bevormunden, mehr Geld auszugeben", sagte der Unternehmer der Zeitung. Sein jüngstes Investment in ein israelisches Start-up für In-Vitro-Fleisch nannte Wesjohann "einen Ansatz, möglichst praxisnah relativ schnell Produkte auf den Markt zu bringen". Dabei gehe es bei dem Fleisch aus Zellkulturen zunächst um relativ einfache Produkte. "Hähnchenbrust wäre die hohe Kunst, das sehe ich nicht als erstes Ziel. Wir werden eher Produkte mit einem Fleischmix sehen – wie Nuggets", sagte Wesjohann. Wann ein Produkt marktreif sei, wisse er jedoch nicht. Das Investment in das israelische Unternehmen Super Meat aus Tel Aviv habe jedoch einen Horizont von drei bis fünf Jahren. PHW hatte sich an einer Finanzierungsrunde über drei Millionen Dollar mit Partnern beteiligt. "Sie haben im ersten Schritt nicht den Anspruch auf die letzte Perfektion, wirklich ein Hähnchenbrustfilet oder eine Keule auf den Markt zu bringen. Das wäre der zweite Schritt", erläuterte Wesjohann.
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