Finanzen
Heizungsindustrie meldet wachsende Nachfrage nach Wärmepumpen
GDN -
Die deutsche Heizungsindustrie hat den Absatz der als ökologisch geltenden Wärmepumpen im vergangenen Jahr um 17 Prozent auf 78.000 Anlagen gesteigert. Das geht aus der Jahresbilanz 2017 des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) hervor, über die die "Welt" berichtet.
Der weitaus größte Teil dieser Anlagen wurden im Neubau installiert. Allerdings blieb moderne Gas-Brennwerttechnik in absoluten Zahlen die beliebteste Heizungsart der Deutschen: Der Absatz stieg um vier Prozent auf 472.000 Stück. Zugleich verlor Heizöl an Attraktivität: Der Absatz von Öl-Brennwertkesseln ging um zehn Prozent auf rund 60.000 Geräte zurück. Der Absatzrückgang bei Öl-Niedertemperatur-Kesseln betrug sogar 15 Prozent auf nur noch 3500 Geräte. Insgesamt verkaufte die Branche dank des Baubooms in Deutschland mit 712.000 Heizungen rund drei Prozent mehr als im Vorjahr. Rund 82 Prozent der verkauften Anlagen, also rund 580.000 Heizungen, ersetzten dabei Altanlagen im Häuserbestand, der Rest ging in den Neubau. BDH-Präsident Manfred Greis warnte jedoch, dass dieses Sanierungstempo im Gebäudebestand nicht ausreiche, um die deutschen Klimaziele zu erreichen. Laut Klimaschutzplan der Bundesregierung soll der Gebäudebestand bis 2030 im Vergleich zu 2014 mindestens 40 Prozent CO2 einsparen. "Um das zu erreichen, müssen 13 Millionen Uraltanlagen modernisiert werden, das heißt eine Million pro Jahr", sagte Greis. "2030 ist praktisch übermorgen, wir müssen deshalb sofort damit beginnen." Nach Einschätzung von BDH-Hauptgeschäftsführer Andreas Lücke sollte die Förderung der Heizungssanierung technologieoffen erfolgen. Denn es sei "illusorisch zu glauben, überall Wärmepumpen einsetzen zu können". Dem Erreichen des CO2-Ziels für 2030 diene es vielmehr, "dort wo die Wärmepumpe nur bedingt einsetzbar ist, jetzt moderne Brennwerttechnik an Stelle der 13 Millionen veralteter Kessel einzubauen".
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.