Finanzen

IAB-Untersuchung: Gender Pay Gap ist regionales Phänomen

Frau auf einer Rolltreppe
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die Gehaltslücke zwischen Männern und Frauen ist offenbar ein regionales Phänomen. Eine aktuell laufende Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt, dass der Unterschied in der Bezahlung von Männern und Frauen je nach Region zwischen 38 und minus 17 Prozent beträgt.
Die "Welt" berichtet darüber in ihrer Montagausgabe. Frauen untereinander würden durchschnittlich überall etwa gleich viel verdienen, heißt es. Eine genaue Erklärung für diese Zahlen haben die Wissenschaftler am IAB noch nicht. Die Studie, für die man die Daten des Bundesamtes für Arbeit aus dem Jahr 2016 auswertet, will man erst im Herbst veröffentlichen. Erste Schlussfolgerungen gibt es aber schon: "Wo die Männer weniger verdienen, besteht tendenziell ein Pay Gap zugunsten der Frauen. Wo Männer mehr verdienen, sehen wir eher einen Pay Gap zugunsten der Männer", sagt Michaela Fuchs vom IAB Sachsen-Anhalt-Thüringen, das die Studie durchführt. "Es scheint so zu sein, dass die Verfügbarkeit bestimmter Jobs für Männer in einer Region entscheidend ist dafür, wie der Gender Pay Gap dort ausfällt." Ein Beispiel: Der Pay Gap zugunsten der Männer ist nirgendwo höher als in Dingolfing-Landau. 38 Prozent verdient ein Mann hier im Durchschnitt mehr als eine Frau. Den höchsten Pay Gap zugunsten der Frauen hat Cottbus: 17 Prozent verdient eine Frau hier im Durchschnitt mehr als ein Mann. Aber die Frauen in Dingolfing-Landau und in Cottbus verdienen etwa gleich viel: 2.791 Euro beziehungsweise 2.814 Euro. Was sich allerdings unterscheidet, ist das durchschnittliche Einkommen der Männer: 4.531 Euro zu 2.398 Euro. Besonders hoch ist die Gehaltslücke zugunsten der Männer auch in Regionen wie Ingolstadt (36,9), Böblingen (35,9), Bodenseekreis (33,6) und Erlangen (32,4). "Das sind alles Regionen, die auf bestimmte Bereiche spezialisiert sind", sagt Fuchs. "Dort sitzen bestimmte Unternehmen, und diese spezielle Jobstruktur scheint Männern mehr zugutezukommen als Frauen."
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