Finanzen
Politik fürchtet Ende des deutschen Lottoblocks
GDN -
Nach zehn Jahren Glücksspielstaatsvertrag sorgen sich Vertreter aus Politik und Wirtschaft um die Zukunft von Lotto. "Wenn in diesem Jahr nichts passiert, ist der deutsche Lottoblock nicht mehr zu retten", sagt Hans-Jörn Arp, parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Landtag von Schleswig-Holstein.
"Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis das Spiel vor dem Aus steht", warnt zudem Norman Faber, Gründer der Faber Lotto-Service GmbH. Eine verkorkste Glücksspielordnung habe Lotto kriminalisiert. Im Januar hatte auch der Chef der sächsischen Lottogesellschaft vor einem Kollaps des staatlichen Glücksspiels gewarnt. Im Jahr 2008 war eine neue Glücksspielordnung in Kraft getreten, die seit jeher sehr umstritten ist. Privaten Glücksspielanbietern wurde mit dem Vertrag quasi die Geschäftsgrundlage entzogen. Aber auch die staatlichen Anbieter, die eigentlich von der Regelung profitieren sollten, beklagen teils dramatische Umsatzeinbrüche. Nach Berechnungen des Deutschen Lottoverbands sind den Lotterien hierzulande seit 2006 insgesamt 36 Milliarden Euro verloren gegangen - ein Viertel davon allein durch die Beschränkung der Lotto-Vermittler. Die Zahlen ergeben sich aus den tatsächlichen Umsatzeinbrüchen, die der Milliardenmarkt rund um die Lotterien seit Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags erlitten hat, und dem Umsatzwachstum der europäischen Lotteriemärkte, das den hiesigen Lotterien aufgrund der Gesetzgebung verwehrt blieb. Diese Misere treffe auch den Staat erheblich: "Gemäß der Lotterieabgabenquote von rund 40 Prozent fehlen den Bundesländern rund 15 Milliarden Euro an Steuern und Zweckerträgen", sagte Faber. Im Deutschen Lottoverband sind die privaten Lotterievermittler organisiert. Nach Ansicht von Kritikern ist Lotto eine Steuer auf mathematischen Unverstand.
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