Finanzen
GroKo prüft Wiedereinführung der Meisterpflicht
GDN -
Die Große Koalition will die Meisterpflicht in einigen Handwerksberufen wieder einführen - etwa bei den Fliesenlegern. "Wir werden uns vor allem Bereiche anschauen, wo es zu offensichtlichen Fehlentwicklungen gekommen ist", sagte Carsten Linnemann (CDU), stellvertretender Vorsitzender der Unionsfraktion im Bundestag, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND/Samstagausgaben).
"Wir haben heute in Deutschland sechs Mal so viele Fliesenleger wie 2004. Aber die Ausbildung ist eingebrochen und um rund ein Drittel zurückgegangen." Unterstützung für die Pläne kommt von der SPD. "Ich bin offen, die Wiedereinführung der Meisterpflicht für das Fliesenlegerhandwerk anzugehen", sagte Sören Bartol, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, dem RND. "Sinkende Qualität, häufige Scheinselbstständigkeit und fehlende Ausbildungsplätze sprechen dafür." Die Kunden müssten sichergehen können, dass ihr Auftrag von einer echten gut ausgebildeten Fachkraft ausgeführt werde. "Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sollte einen Vorschlag erarbeiten, wie man die Handwerksordnung ändern kann, ohne vor dem Bundesverfassungsgericht und bei der Europäischen Kommission zu scheitern", forderte Bartol. Mit der Handwerksreform von 2004 war die Zahl der Berufe mit Meisterpflicht von 94 auf 41 reduziert worden. 53 Handwerke sind damit zulassungsfrei, allerdings wird zur Ausbildung in diesen Bereichen unverändert der Meisterbrief verlangt.
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