Finanzen
IG Metall stellt Siemens-Vorstand Ultimatum
GDN -
Die IG Metall erhöht im Zusammenhang mit dem geplanten Stellen- und Standortabbau in der Siemens-Kraftwerksparte den Druck auf Firmenchef Joe Kaeser. Wie der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, hatte der Konzern im vergangenen November bekannt gegeben, dass allein in Deutschland in dem Bereich über 3.000 Jobs wegfallen und Standorte wie Görlitz oder Leipzig komplett geschlossen werden sollen.
Wegen der heftigen Proteste von Beschäftigten und Arbeitnehmervertretern gegen die Pläne kam es bislang nur zu Sondierungsgesprächen, aber noch nicht zu konkreten Verhandlungen. IG-Metall-Hauptkassierer Jürgen Kerner will die Hängepartie nun beenden. Er sitzt seit fünf Jahren im Siemens-Aufsichtsrat und gehört auch wichtigen Ausschüssen des Gremiums an. Bei einem Besuch im Berliner Dynamowerk des Konzerns forderte er den Vorstand vor einigen Tagen auf, noch vor der Sommerpause eine "Gesamtlösung für alle bedrohten Standorte" vorzulegen - ohne Werksschließungen. Dann könnten auch formale Verhandlungen beginnen. Zudem warnte er den Vorstand davor, einzelne Betriebsstätten gegeneinander auszuspielen. "Das mache ich nicht mit", drohte Kerner. Ein Konzernsprecher versichert, man befinde sich im "Dialog mit den Sozialpartnern" und führe "darüber hinaus konstruktive Gespräche mit Vertretern von Politik und Gesellschaft". Wann mit einem Abschluss zu rechnen sei, stehe noch nicht fest.
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