Finanzen
Kohleverstromung geht zurück
GDN -
Die Stromerzeugung aus Steinkohle ist im Januar 2018 gegenüber Januar 2017 um 53,2 Prozent zurückgegangen, im Dezember 2017 um 36,5 Prozent und im November um 17,9 Prozent. Der Rückgang der Stromerzeugung aus Braunkohle betrug im Januar 2018 gegenüber dem Vorjahresmonat immerhin 6,6 Prozent, so bislang unveröffentlichte Berechnungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), über die das "Handelsblatt" (Mittwochausgabe) berichtet.
Gleichzeitig legte die Stromerzeugung aus Windkraftanlagen den BDEW-Zahlen zufolge allein im Januar 2018 gegenüber dem Vorjahresmonat um 89,7 Prozent zu. Die Stromproduktion aus Steinkohle ist laut BDEW auch im Jahresvergleich ebenfalls stark zurück gegangen: Im Vergleich der Jahre 2016 und 2017 sank sie demnach um 17 Prozent. "Der durch den Markt getriebene Ausstieg aus der Kohleverstromung hat längst begonnen", sagte Stefan Kapferer, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe). "2017 wurden laut Bundesnetzagentur sechs Steinkohle-Blöcke endgültig stillgelegt, 23 weitere sind zur Stilllegung angezeigt. Auch bei der Braunkohle sind erste Blöcke vom Netz gegangen", sagte Kapferer. "Die Erneuerbaren legen dagegen kontinuierlich zu – allein 2017 erzeugten sie 15 Prozent mehr Strom als im Vorjahr. Das schlägt sich auch in der CO2-Bilanz nieder: Der Energiewirtschaft ist es gelungen, die Emissionen 2017 um 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu senken", sagte Kapferer Franz-Josef Wodopia, Geschäftsführer des Vereins der Kohlenimporteure, verweist auf den "rapide sinkenden Anteil" der Stromerzeugung aus Steinkohle. "Es bedarf keiner zusätzlichen Entscheidungen der Politik, um eine Beschleunigung herbeizuführen", sagte Wodopia dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe). Sein Verein vertritt Kohleverstromer wie RWE, Uniper oder Steag. Der Abschied von der Steinkohle gehe mittlerweile in einem Tempo voran, das vor ein oder zwei Jahren noch niemand für möglich gehalten hätte, sagte er. Hauptursache sei der rasante Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere beim Wind an Land und im Meer. "Das Ausmaß übersteigt alle Prognosen", sagte Wodopia.
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