Finanzen

Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann erwartet mehr Aufträge

Bundeswehr-Panzer "Leopard 2"
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Angesichts zunehmender Einsätze der Bundeswehr erwartet der Panzerhersteller Krauss-Maffei Wegmann (KMW) künftig wieder mehr Aufträge. "Wir hatten letztes Jahr den stärksten Umsatz unserer Firmengeschichte, und wir werden mittelfristig weiter wachsen", sagte KMW-Chef Frank Haun dem "Handelsblatt" (Donnerstagsausgabe).
Vor allem das Ersatzgeschäft – also der Austausch von alten gegen neue Geräte – könnte europaweit bis 2050 einen Umfang von mehr als 100 Milliarden Euro erreichen: "Wenn wir davon nur die Hälfte abbekommen, sind wir glücklich." Die Panzer in Europa seien so alt, "dass man damit bald keine Soldaten mehr verantwortungsvoll in den Einsatz schicken kann", sagte Haun. Deshalb würde er "nicht sagen, Deutschland rüstet auf. Deutschland füllt eher seine ausgehöhlten Strukturen auf", so Haun. Rüstungsexporte in Krisenländer hält Haun für seine Firma künftig nicht mehr für so notwendig wie bisher. "Wenn wir in Europa nur europäische Produkte kaufen, brauchen wir keine Rüstungsexporte in Drittländer", sagte er. Die Lieferungen von Leopard-Panzern nach Katar hätten dem Ziel gedient, die Firma in einer Zeit der Auftragsflaute zu erhalten. Generell sollten deutsche Politiker Lieferungen in den Nahen Osten aber nicht verteufeln. "Ich glaube, uns allen muss daran gelegen sein, dass es in der Region ein Machtgleichgewicht gibt", sagte er und nannte als Beispiel den Konflikt zwischen Saudi-Arabien und dem Iran. "Das ist eine Situation wie bei uns in Europa im Kalten Krieg. Da ist es gut, dass beide Seiten wissen, dass sie einen heißen Krieg nicht gewinnen können. Unser Interesse muss doch sein, dass sich das Machtgleichgewicht nicht zu einer Seite verschiebt", sagte Haun. In der Türkei hat KMW seine Tochtergesellschaft geschlossen und das Geschäft eingestellt: "Es hat für uns keinen Sinn mehr gehabt." Die Fusion mit dem französischen Panzerhersteller Nexter von vor drei Jahren werde erst in Zukunft Synergien zeigen: Es fehle noch immer ein notwendiges Regierungsabkommen zwischen Berlin und Paris sowie konkrete deutsch-französische Projekte.
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