Technik
Kabelanbieter sollen Internet-Wettbewerber auf ihre Leitungen lassen
GDN -
Kurz vor der geplanten Milliardenfusion zwischen Vodafone und dem Kabelunternehmen Unitymedia droht die Bundesnetzagentur mit einer Zwangsöffnung des Fernsehkabels für Wettbewerber. "Die Kabelanbieter sollten sich ihrer Sache nicht zu sicher sein", sagte Netzagenturpräsident Jochen Homann der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagsausgabe).
Anders als die Deutsche Telekom müssen Kabelnetzbetreiber ihre Leitungen für schnelles Internet bisher nicht der Konkurrenz für eine Mitnutzung zur Verfügung stellen. "Wir prüfen derzeit, ob und in welchen Gebieten gegebenenfalls auch das Kabel eine marktmächtige Position erlangt hat. Es gibt Regionen, in denen dieses nicht mehr ausgeschlossen scheint. Und dort könnten die Betreiber dazu verpflichtet werden, ihre Infrastruktur für andere Anbieter zu öffnen. Auch eine Kontrolle der Zugangspreise wäre dort denkbar", sagte Homann der Zeitung. Die Netzagentur habe eine entsprechende Marktuntersuchung eingeleitet, im kommenden Jahr sei mit den Ergebnissen zu rechnen. Sollte es so kommen, wäre das ein schwerer Rückschlag für die Übernahmepläne von Vodafone. Nach Angaben der Deutschen Telekom ist das Fernsehkabel in einer ganzen Reihe von Städten und Ballungsgebieten schon das führende Medium für die Internet-Übertragung.
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