Finanzen
OMV rechnet mit höherem Ölpreis
GDN -
Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV prognostiziert höhere Preise nach der Kündigung des Atomabkommens mit dem Iran durch US-Präsident Donald Trump. "Ich erwarte einen Preis eher in Richtung 80 als 70 Dollar pro Barrel für die Nordsee-Sorte Brent", sagte CEO Rainer Seele dem "Handelsblatt".
"Natürlich profitieren wir von höheren Preisen." Der börsennotierte Konzern OMV ist mehrheitlich in Besitz von Österreich und Abu Dhabi. Der Preis der Nordsee-Sorte Brent legte am Donnerstag abermals zu und notierte bei über 77 Dollar pro Barrel (159 Liter). Seele kritisierte die Entscheidung von Präsident Trump. "All das führt zur Verunsicherung der Märkte und ist ganz sicher keine gesunde Grundlage für die Weltwirtschaft", sagte der 57-Jährige über die amerikanische Sanktionspolitik. Im Gegensatz zu den USA lobte der OMV-Chef ausdrücklich Russland: "Russland ist für uns ein außerordentlich verlässlicher Partner." Im Juni feiert der Konzern die 50-jährigen Lieferbeziehungen mit dem russischen Gaskonzern Gazprom. "In all den Jahren haben wir jeden Kubikmeter Gas, den wir bestellt haben, bekommen", ergänzte der frühere Wintershall-Chef, der seit 2015 an der Spitze der OMV steht. Seele gibt sich überzeugt, dass die umstrittene Ostsee-Pipeline Nord Stream gebaut wird. "Wir sind vollkommen im Zeit- und Budgetplan. Wir werden im Laufe des Jahres die ausstehenden drei der fünf Baugenehmigungen wohl erhalten und dann wird dieses Pipelinerohr in der Ostsee verlegt. So einfach sehe ich das", sagte er. Gegen die Ostsee-Pipeline erheben die Ukraine, aber auch EU-Staaten wie Polen massive Einwände. "Nord Stream 2 ist keine Pipeline, die zum Ziel hat, die Transit-Kapazitäten der Ukraine zu umgehen. Ich plädiere dafür, dass auch der Transit durch die Ukraine erhalten bleibt, doch das müssen letztlich Russland und die Ukraine aushandeln", sagte Seele an die Adresse der beiden Länder.
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