Finanzen
Commerzbank: Hoher Ölpreis wird zum Risiko für Wachstum und Märkte
GDN -
Der bezogen auf die letzten Jahre hohe Ölpreis von um die 80 US-Dollar je Fass wird nach Einschätzung der Commerzbank zum Risiko für Wirtschaftswachstum und Märkte. "Wenn der Ölpreis bis zum Jahresende auf dem gegenwärtigen Stand bliebe, würde das Einkommen der privaten Haushalte in Deutschland um 0,7 Prozent sinken", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstagausgabe).
Einen Kaufkraftverlust in dieser Höhe könne man gesamtwirtschaftlich nicht mehr ignorieren. Der hohe Ölpreis sei neben der Euro-Aufwertung und dem Handelsstreit ein weiteres Argument dafür, dass das schwache Wachstum im ersten Quartal kein Ausreißer gewesen sei: "Vielmehr befinden wir uns mitten in einer Wachstumsdelle, die bis zum Jahresende anhalten sollte." Die Commerzbank habe ihre Wachstumsprognose für 2018 deshalb seit Ende vergangenen Jahres von 2,5 Prozent auf 2 Prozent gesenkt. Selbst diese Prognose sei wegen des hohen Ölpreises "mit Abwärtsrisiken behaftet", sagt Krämer der FAZ weiter. Die sechste Woche in Folge ist der Ölpreis mit einem deutlichen Plus ins Wochenende gegangen. Öl der Nordseesorte Brent kostete am Freitagnachmittag 79,64 Euro je Barrel, das waren 3,3 Prozent mehr als vor einer Woche. Allerdings hatte der Preis im Tagesverlauf des Donnerstag zwischenzeitlich zum ersten Mal seit 2014 die Marke von 80 Dollar überschritten. Analysten spekulierten, ob der Preis in der kommenden Woche diese Grenzen dauerhaft überschreiten werde; im Moment scheine es so. Auch Benzin und Diesel erreichten vor Pfingsten neue Jahreshöchststände: Diesel kostete im Durchschnitt knapp 1,28 Euro je Liter, Super E10 rund 1,44 Euro.
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