Finanzen
Verdi zweifelt an Stellenabbau bei Deutscher Bank
GDN -
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat Zweifel angemeldet, dass der neue Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing seine Pläne für einen massiven und schnellen Stellenabbau durchsetzen wird. "Es kann gut sein, dass die Bank den jetzt genannten Abbau in dieser Dimension gar nicht durchhalten kann", sagte Jan Duscheck, bei Verdi Verantwortlicher für die Bankenbranche, der "Frankfurter Rundschau" (Dienstagsausgabe).
"Da kann und wird sich noch viel verändern", sagte der Gewerkschafter. Insbesondere beklagte er, dass der Vorstand Betriebsräte und Gewerkschaften bis heute nicht konkret über sein Vorhaben unterrichtet habe. Aus seiner Sicht aber hätte der Vorstand der Öffentlichkeit vorher keine Zahlen nennen dürfen. Denn der Betriebsrat habe nicht nur ein Informations- und Beteiligungsrecht, sondern könne auch Einfluss auf die Planungen nehmen. Zudem schließe in Deutschland ein von Verdi ausgehandelter Tarifvertrag in Deutschland betriebsbedingte Kündigungen bis Mitte 2021 aus. Die Gefahr sei groß, dass man dem Ruf des Unternehmens schade, wenn man unglaubwürdige und nicht plausible Zahlen in die Welt setze. "Der Weg kann ja nicht sein, einfach Stellen abzubauen, ohne erst einmal einen Plan für das künftige Geschäftsmodell und die künftig benötigte Infrastruktur vorzulegen", so der Verdi-Vertreter. Dies sei auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht kein guter Ansatz. Grundsätzlich sprach Duscheck dem neuen Deutsche-Bank-Chef seine Unterstützung aus, da Sewing sich glaubwürdig für die Ausrichtung auf den Heimatmarkt einsetze. Die Verunsicherung in der Belegschaft sei aber groß. Sewing hatte vergangene Woche auf der Hauptversammlung der Deutschen Bank angekündigt, die weltweite Stellenzahl bis Ende 2019 von gut 97.000 auf deutlich unter 90.000 drücken zu wollen.
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