Technik
Bundeswehr setzt auf künstliche Intelligenz
Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken hervor, über die die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Darin heißt es: "Es ist geplant, dass die Studie `IT-Unterstützung Krisenfrüherkennung` strukturierte und unstrukturierte Daten aus öffentlichen, offenen und als Verschlusssachen eingestufte Quellen berücksichtigen soll." In einem Test werden also nicht nur öffentliche Quellen im Internet und spezielle militärische und wirtschaftliche Datenbanken ausgewertet, sondern die Informationen aus diesen Quellen auch mit staatlichen Geheimberichten abgeglichen. Nach der Auswertung sollen weiterhin Menschen die Ergebnisse prüfen, erklärt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums: "Dazu nutzt der Analyst sein Fachwissen und die ihm zur Verfügung stehenden Methoden." Dazu gehört auch der Zugriff auf Verschlusssachen (VS). Zusätzliche Informationen über Anzeichen von Krisen erhält die Bundeswehr nach eigenen Angaben aus "internen Berichten unserer Militärattachés vor Ort oder durch Aufklärungsprodukte des militärischen Nachrichtenwesens." Das Projekt "Preview" läuft dem Ministerium zufolge seit Anfang März; 80 Datenbanken mit Millionen von Einzelinformationen werden für Software analysierbar gemacht. Aus der Kombination der Daten soll die KI Modelle möglicher Krisen kreieren und diese grafisch darstellen. Der Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko von der Linken kritisiert die maschinelle Krisenanalyse: "Die Erschließung sogenannter strukturierter und unstrukturierter Informationen (`Data Mining`) spielt bei Polizei, Geheimdienste und Militär eine immer größere Rolle. Der zivil-militärische Blick in die digitale Glaskugel soll helfen, Flüchtlinge abzuwehren, Interventionen vorzubereiten oder Kriege zu gewinnen." Er sieht die Technik als Überwachungswerkzeug: "Wenn dies von Geheimdiensten und Militärs uferlos und nach Gutdünken praktiziert wird, geht das Vertrauen in die Privatsphäre der digitalen Kommunikation vollends verloren."
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