Finanzen

Immer mehr Flugannullierungen

(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - In der Hochphase der deutschen Urlaubssaison haben die Probleme für Flugreisende drastisch zugenommen. Das zeigen die neuen Zahlen des Verbraucherportals EUclaim, über die die "Süddeutsche Zeitung" (Wochenendausgabe) berichtet.
Demnach wurden 2018 bereits 18.749 Flüge von und nach Deutschland sowie innerhalb Deutschlands annulliert. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Anstieg von 67 Prozent. Fast 5.000 Flüge waren um drei Stunden und mehr verspätet. Der Vorsitzende der Monopolkommission, Achim Wambach, fordert angesichts der Lage mehr Konkurrenz. "Die derzeitigen Probleme im Luftfahrtmarkt sind auch Ausdruck der eingeschränkten Wettbewerbsintensität in Deutschland im Flugverkehr insgesamt", sagte Achim Wambach der SZ; er berät die Bundesregierung in Wettbewerbsfragen. Es wäre laut Wambach sinnvoller, Start- und Landerechte zu versteigern. So würde potenziellen Wettbewerbern der Markteintritt erleichtert. Kunden hätten dann mehr Auswahl, und die Fluggesellschaften müssten bessere Leistungen anbieten. Eine Entspannung der angespannten Situation sei derzeit nicht in Sicht. "Die Probleme können sich im kommenden Jahr sogar noch verstärken", warnt Matthias Maas, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF), in der "Süddeutschen Zeitung". Es fehlten Fluglotsen. Bis 2020 gingen einige Hundert in den Ruhestand, dafür braucht es Nachschub, doch die Ausbildung dauere bis zu vier Jahren, so Maas. "Die Airlines sind für einen Großteil der Verspätungen selbst verantwortlich, da wird nur von eigenen Problemen abgelenkt. Viele haben nicht richtig geplant." Die Probleme haben vor allem seit dem Aus für Air Berlin im vergangenen Sommer drastisch zugenommen. Viele Fluggesellschaften hatten sich danach wertvolle Start- und Landerechte gesichert und Flüge angeboten, denn sonst verfallen diese sogenannten Slots schnell wieder. Aber es gab nicht ausreichend Flugzeuge und Mitarbeiter, um alle Strecken auch zuverlässig bedienen zu können. Die Übernahme der Air-Berlin-Maschinen und der Crews durch die Konkurrenten verzögerte sich.
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