Technik
Kleine Mobilfunkanbieter wittern Deal der Großen
GDN -
Kleinere Mobilfunkanbieter drängen den für Infrastruktur zuständigen Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), ihnen beim Ausbau des künftigen schnellen 5G-Mobilfunks Zugang zu den Netzen großer Anbieter wie der Deutschen Telekom zu sichern. Das berichtet der "Spiegel".
"Anbieter ohne eigene Frequenzen wie 1&1, freenet, Aldi Talk oder die regionalen Anbieter", heißt es in einem Brief der Anbieter an Scheuer, sollten die Mobilfunknetze "auf Basis bilateraler Vereinbarungen gegen ein faires Entgelt mitnutzen können". Deutschland dürfe sich nicht auf "das Oligopol der drei aktuellen Netzbetreiber verlassen", auf Telekom, Vodafone und Telefónica. Die kleineren Anbieter befürchten, dass Scheuer beim Mobilfunkgipfel am 12. Juli einen Deal mit den großen Netzbetreibern zu ihren Lasten geschlossen hat: Im Gegenzug zur Zusage, Funklöcher im 4G-Netz zu schließen, sollen die großen Betreiber bei den Lizenzen für den 5G-Mobilfunkstandard zum Zuge kommen, ohne kleineren Anbietern Zugang zum Netz gewähren zu müssen. Aus Sicht der kleineren Wettbewerber verstößt Scheuer damit gegen den Koalitionsvertrag, der eine lückenlose Versorgung auch im ländlichen Raum verspricht. Scheuer weist dies von sich: "Es ist mir wichtig, dass wir in Deutschland einen Rahmen haben, bei dem sich Investitionen in die Netze lohnen und Deutschland zügig zum Leitmarkt für 5G entwickelt werden kann." Die Bundesnetzagentur werde sicherstellen, dass ein Teil der Frequenzen für lokale Betreiber reserviert wird.
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