Technik

DGB fürchtet zu schnellen Wandel der Arbeitswelt

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(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) warnt vor den Folgen eines zu schnellen Wandels der Arbeitswelt durch die Digitalisierung. "Die Folgen werden nur von den Menschen akzeptiert und toleriert werden, ob als Beschäftigte oder Verbraucher, wenn die Technologie ihnen dient und nicht sie ihr", sagte der DGB Vorsitzende Reiner Hoffmann der "Welt".
Bildung und Weiterbildung würden deshalb noch viel wichtiger als bisher. "Hier muss endlich viel mehr investiert werden", sagte Hoffmann. Er reagierte auf eine Untersuchung des Weltwirtschaftsforums (WEF), nach der im Jahr 2025 erstmals Maschinen mehr Arbeit erledigen als Menschen. Zwar weisen die Autoren darauf hin, dass trotzdem mehr neue Jobs entstünden, als alte wegfielen. Doch bislang verfügten nur 46 Prozent der Beschäftigten in Deutschland über das notwendige Fachwissen für die Jobs der Zukunft. Auch SPD-Vize Thorsten Schäfer-Gümbel sieht den Schlüssel für den künftigen wirtschaftlichen Erfolg des Landes in der Qualifizierung der Beschäftigten. Arbeit wandele sich, aber sie gehe nicht aus, das sei die gute Nachricht der WEF-Studie. Dies funktioniere allerdings nur, wenn die Arbeitnehmer entsprechend qualifiziert würden. "Deshalb fordere ich schon lange ein Chancenkonto, das jedem ein lebenslanges Recht auf Weiterbildung garantiert", sagte er der "Welt". Der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Frank Sitta forderte in der "Welt", dass nicht erst bei den heutigen Arbeitnehmern angesetzt werden solle. "Die große Herausforderung besteht jetzt darin, unsere Kinder auf die Jobs der Zukunft vorzubereiten. Dazu müssen Lehrpläne und Ausstattung modernisiert und in die digitale Weiterbildung der Lehrer investiert werden", sagte er. Grundsätzlich sieht Sitta durch die WEF-Studie die Ansicht bestätigt, dass durch "Technologieschübe immer mehr Arbeitsplätze geschaffen werden als verloren gehen". Deutschland könne von der Digitalisierung also nur profitieren. Die Linken-Vorsitzende Katja Kipping wehrte sich gegen blinden Technologieoptimismus. "Ohne politische Regulierung kann die Digitalisierung zu einer Art globalen Feudalismus 2.0 verkommen, in dem einige wenige Konzerne willkürlich agieren", sagte sie der "Welt". Von den Gewinnen aus der Digitalisierung dürften nicht nur einige wenige profitieren.
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