Finanzen
Wirtschaftsweiser Bofinger will die Altersvorsorge korrigieren
GDN -
Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger fordert die nächste Bundesregierung dazu auf, die private Altersvorsorge rasch zu modernisieren. "Der paternalistische Ansatz des Staates, die private Vorsorge vor allem über den Arbeitgeber zu fördern, ist überholt", sagte Bofinger der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagsausgabe).
"Richtig ist es, die Bürger in persönlicher Eigenverantwortung entscheiden zu lassen, wie sie vorsorgen wollen." Der Bürger sollte selbst entscheiden, wie er privat für sein Alter vorsorgt, und der Staat, von der Anlageform unabhängig, einen bestimmten Betrag fördern. Die Angst vor Armut im Alter hat im Wahlkampf alle Parteien beschäftigt: Daraus leitet Bofinger einen Handlungsauftrag für die kommende Koalition ab. Er schlägt vor, ein "Altersvorsorge-Konto für alle" einzuführen. Dieses Konto könnte jeder Bürger bei seiner Bank eröffnen und mit Aktien, Bundesanleihen oder anderen Wertpapieren füllen. Es müsse für einen bestimmten Zeitraum gesperrt werden. Der Staat könne wie bisher bei der betrieblichen Altersvorsorge eine bestimmte Summe, etwa 4.000 Euro jährlich, fördern. Ein ähnliches Modell ist auch über die Förderung von selbstgenutztem Wohneigentum möglich. Wer baut und dazu einen Kredit aufnimmt, könnte beispielsweise 4.000 Euro des jährlichen Tilgungsbetrages gefördert bekommen. Bofinger ist Mitglied des Sachverständigenrates der Bundesregierung zur Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Lage.
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