Finanzen
Flüchtlinge: Kommunen warnen vor überzogenen Erwartungen bei Jobchancen
GDN -
Die Kommunen warnen vor überzogenen Erwartungen mit Blick auf die Jobchancen von Flüchtlingen in Deutschland. Es sei zwar ein Erfolg, dass inzwischen mehr Flüchtlinge in Arbeit gebracht werden konnten als ursprünglich erwartet: "Dieses positive Zeichen ist jedoch kein Anlass, in den Anstrengungen nachzulassen und in den Irrglauben zu verfallen, dass mittelfristig die große Zahl der nach Deutschland geflüchteten in Arbeit gelangen werden", sagte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Freitag).
"Nach wie vor ist ein Großteil der Personen weder sprachlich noch beruflich ausreichend qualifiziert, um eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt zu finden." Landsberg sagte, es würden weiterhin Flüchtlinge nach Deutschland kommen, auch wenn die Zahlen deutlich reduziert werden konnten. "Allein für 2017 liegen die Schätzungen bei etwa 200.000 Personen", so der Gemeindebund-Geschäftsführer. Die 2018 auslaufenden Integrationsmittel des Bundes für die Kommunen müssten deshalb fortgeschrieben werden, die Unternehmen noch mehr für Ausbildungsplätze und berufsorientierende Maßnahmen sorgen. Niemand wisse schließlich, wie sich die Konjunktur in den nächsten Jahren tatsächlich entwickeln werde. Die Wirtschaft sieht für Flüchtlinge bei entsprechenden Deutschkenntnissen in bestimmten Berufsfeldern jedoch gute Chancen. "Die Zeitarbeit, das Gastgewerbe und der Handel sind überdurchschnittlich oft der Integrationsmotor in den Arbeitsmarkt", sagte Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). "Das A und O einer erfolgreichen Integration bleiben eine aktive Sprachförderung und eine Investitionsoffensive in Bildung und Qualifizierung."
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