Finanzen
Studie: Großinvestoren wollen stärker mitreden
GDN -
Die Ansprüche großer Anleger an die Unternehmen, in die sie investieren, sind gestiegen. Das sorgt für Überraschungen bei Hauptversammlungen und fordert zugleich die Firmenmanager stärker heraus, berichtet das "Handelsblatt" (Mittwochausgabe) unter Berufung auf eine Studie der Unternehmensberater Hkp Group und Ipreo.
Sie haben das Abstimmungsverhalten großer Investoren im Leitindex DAX analysiert. Demnach versuchen nicht nur die Großinvestoren ihre mitunter höchst unterschiedlichen Vorstellungen durchzubringen, sondern auch die einflussreichen Stimmrechtsberater mischen mit. Selbst bei gleichlautenden Abstimmungsprinzipien der großen Investoren gibt es erheblichen Raum für die Interpretation, was jeweils von den Unternehmen erwartet werde. "Investoren sind in den vergangenen Jahren deutlich kritischer geworden", sagte Michael Kramarsch, Gründungspartner beim Beratungshaus HKP Group, dem "Handelsblatt". Grund dafür sei, dass Vermögensverwalter ihre Anlageentscheidungen immer stärker an Kriterien wie Nachhaltigkeit, Soziales und gute Unternehmensführung ausrichten. Erschwerend kommt der Einfluss der Stimmrechtsberater hinzu, die als Dienstleister für Investoren arbeiten und Abstimmungsvorschläge für die Hauptversammlung unterbreiten. Oft haben Investoren und Berater wie International Shareholder Service (ISS) oder Glass Lewis unterschiedliche Vorstellungen. Beispiele aus der zurückliegenden Hauptversammlungssaison belegen das Dilemma. ISS empfahl seinen Kunden, bei den deutschen Konzernen Continental und Merck gegen das Vergütungssystem zu stimmen, beim Stromkonzern RWE dafür. ISS-Konkurrent Glass Lewis gab exakt umgekehrte Empfehlungen.
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